StVV (V.) | CDU schlägt wichtige Pflöcke ein

Debatten und Beschlüsse der 5. Sitzung

Bild1ANach der Sommerpause war von den Stadtverordneten Duchhaltewillen gefragt: Die Sitzung der Stadtverordnetenversammlung startete mit nicht weniger als 44 (!) Tagesordnungspunkten auf der Agenda. Aufgrund dieser Rekordmenge konnten die Beratungen erst später als üblich eröffnet werden, denn auch der Ältestenrat tagte wesentlich länger als gewöhnlich.

Die CDU hatte für die Sitzung ingesamt vier Anträge eingebracht: die Planung und Realisierung einer Limburger Leichtathletikanlage in Eschhofen sowie einer Fuß- und Radfahrerbrücke, die Teilnahme am Programm Kommunale Kriminaltätsprävention (KKP) sowie die Prüfung von E-Bike-Verleihstationen. Allen diesen Anträgen wurde mit der notwendigen Mehrheit zugestimmt.

Ein modernes Leichtathletikzentrum für Limburg

Lediglich der Antrag zum Bau der Limburger Leichtathletikanlage wurde kontrovers diskutiert. Für uns als CDU war und bleibt es zentral, dass die äußeren Gegebenheiten am Standort Eschhofen optimal sind: Es existiert bereits eine (nicht mehr zeitgemäße) Leichtathletikanlage, mit dem TV Eschhofen ist dort ein Leichtathletik treibender Verein angesiedelt, die verkehrliche Anbindung ist optimal (nämlich nicht nur per PKW, sondern auch per Bahn), und mit dem städtischen Bürgerhaus und der großen Sporthalle ist eine weitere Infrastruktur vorhanden, die bei entsprechenden Veranstaltungen mit genutzt werden könnten.

Nach einer längeren Debatte wurde dem CDU-Antrag zugestimmt: Nun werden Planungsmittel eingestellt, um 2017 die Planung und 2018 die Realisierung zu gewährleisten.

Kann die Straßenbeitragssatzung abgeschafft werden?

Mit dieser Frage wird sich nun der Haupt- und Finanzausschuss befassen. Die FDP hatte einen Antrag gestellt, der dies nicht diskutieren, sondern unmittelbar beschließen sollte. Ein solches populistisches Vorgehen im Hau-Ruck-Verfahren hätte nach Ansicht der CDU nichts mit seriöser und solider Haushaltspolitik zu tun – im Gegenteil besteht dort noch erheblicher Gespräches-, Diskussions- und Klärungsbedarf.

„Die CDU steht nicht erst seit der Amtszeit von Martin Richard für absolut seriöse und verlässliche Finanzpolitik – im Interesse der Bürger und unserer Stadt. Unbedachte Schnellschüsse waren und sind ganz sicher nicht unser Metier.“

Der Antrag der FDP wurde mit breiter Mehrheit abgelehnt.

Der „Fall Bender“

Der Antrag der Fraktion DIE LINKE wurde sehr ausführlich und sachlich diskutiert. Der Text des Antrags, der einer politischen Resolution glich, stand dabei ebenso wenig im Mittelpunkt wie die hieraus abgleiteten Aufforderungen des Antragstellers.

Zentral diskutiert wurde – von allen Fraktionen – die Notwendigkeit, wesentlich mehr Verläufe und Hintergründe zu erfahren. Erst dann, so die einhellige Meinung, sei eine fundierte und der Sache politisch und gesellschaftlich angemessene Stellungnahme möglich. Deswegen setzte sich auch hier der Verweisungsantrag der CDU durch: Die Angelegenheit wird nun im Haupt- und Finanzausschuss beraten.

Bebauungsplan „Rosenhang“

Nachdem bereits seit Jahren zwischen den Fraktionen, der Bürgerinitiative und den städtischen Behörden diskutiert und gefeilscht wird, nachdem ein renommiertes Planungsbüro entnervt die Brocken hingeworfen hat und nachdem viel Geld verbrannt worden ist, legte der Bürgermeister den x-fach überarbeiteten Vorentwurf vor. Auf Basis dieser Zusammenstellung soll nun das eigentliche Verfahren angestoßen werden – und das alles mit jahrelangem Verzug und unter dem massiven Termindruck einer letztmals verlängerten Veränderungssperre.

Das weitere Verfahren läuft unter der politischen Verantwortung des Bürgermeisters – und es ist noch lange nicht klar, ob es erfolgreich (im Sinne der ursprünglichen Planungsabsichten) zu einem Ende gebracht werden kann.

A _ Soziales und Jugend

Zweite Sitzung des Ausschusses: Kinderfreundliche Kommune und Integrationsarbeit bestimmen die Beratungen

7997712_origAuch im Ausschuss für Soziales und Jugend ist mit der heutigen Sitzung die Sommerpause beendet worden.

Im Mittelpunkt standen zwei Gäste, die für ihre Projekte und Arbeitsschwerpunkte sprachen: Zunächst die Geschäftsführerin des Vereins „Kinderfreundliche Kommune e. V.“ – und schließlich die neue städtische Integrationsbeauftragte.

Limburg als „zertifizierte“ kinderfreundliche Kommune?

Die Geschäftsführerin des Vereins, die eigens aus Berlin angereist war, präsentierte die Prozesse und formalen Abläufe, die mit einer Teilnahme der Stadt Limburg mit dem Ziel, eine kinderfreundliche Kommune zu werden (und ein entsprechendes Siegel zu erhalten), einhergingen. An den Beginn, nämlich einen politischen Beschluss der Stadtverordnetenversammlung, schlössen sich weitere Aktionen an, an deren Ende ein konkreter Maßnahmenplan stehen könnte. Der Verein böte Expertenwissen an – ohne freilich inhaltliche Vorgaben zu machen. Einfach gesagt: Was Limburg umsetzen möchte, liegt allein in der Verantwortung des Parlaments.

Den Ideen sind (fast) keine Grenzen gesetzt, das zeigte vor allem der Blick auf das, was andere Kommunen umgesetzt haben. Ziel aller Maßnahmen ist es, die Kinderfreundlichkeit einer Kommune nachhaltig durch geeignete Projekte und Ideen auszubauen. Wir als CDU, die wir den Antrag im Februar gestellt haben, stehen der Idee ausgesprochen positiv gegebüber und werden konstruktiv an den weiteren Schritten mitarbeiten.

Megathema Integration

Die neue städtische Integrationsbeauftragte hatte heute ihren ersten Besuch im Ausschuss zu absolvieren – und der ist ausgesprochen gut aufgenommen worden.

Hauptbeschäftigungsgebiet sei, so die eindeutige Aussage, die Bewältigung der vielen Herausforderungen, die mit der aktuellen Flüchtlingsproblematik einhergingen. Die „normale“ Integrationsarbeit trete demgegenüber erheblich zurück, werde aber nach Kräften mitbewältigt. Im Moment gehe es vor allem darum, sich mit den involvierten Akteuren zu vernetzen, Kommunikations- und Aktionsräume aufzubauen und zu erfahren, wo der Schuh drücke. Das gelte besonders für die nicht immer reibungslose Kooperation und Koordination zwischen den haupt- und ehrenamtlichen Kräften.

Der Ausschuss wird auch weiterhin sehr ausführlich über die Arbeit der Integrationsbeauftragten unterrichtet werden. Ein spannendes Thema.

A _ Stadtentwicklung, Wirtschaft und Verkehr

Ausschuss weist kurzfristige Vorhaben des Magistrats zurück

7997712_origTraditionell eröffnet der Ausschuss für Stadtentwicklung, Wirtschaft und Verkehr die Sitzungsperiode vor der Stadtverordnetenversammlung. Trotz der Sommerpause gab es einige (auch neue) Themen, mit denen sich die Mitglieder des Ausschusses zu beschäftigen hatten. An dieser Stelle seien besonders die beiden Tagesordnungspunkte 4 und 5 herausgegriffen.

Europaplatz: 250.000 Euro für eine oberflächliche Umgestaltung?

Der Bürgermeister hatte dem Ausschuss eine vierseitige Vorlage präsentiert, die die Umgestaltung des Limburger Europaplatzes zum Inhalt hat. Für diverse Umbauarbeiten, die Errichtung von Ausstattungsgegenständen und Spielelementen sowie eine neue Beleuchtung schlägt dort die Summe von mehr als 250.000 Euro zu Buche.

Die Mehrheit des Ausschusses hat sich nach lebhafter Diskussion dem Antrag der CDU auf einen zweiten Beratungsgang angeschlossen. Für uns was es nicht hinzunehmen, dass der Platz, über dessen Neugestaltung das Parlament einen Sperrvermerk (für den Haushalt 2014) gelegt hatte, nun plötzlich aus dem Nichts wieder auftauchte – tatsächlich schon ergänzt um einen Bauauftrag durch den Magistrat. Die Planungen (selbst dass es welche gab, war nicht bekannt) blieben im Ausschuss nebulös, ein Planer war nicht anwesend.

Es dürfte spannend sein zu sehen, ob die bislang so übergangenen Stadtverordneten sich nach diesem wenig transparenten Agieren überhaupt noch von der Notwendigkeit einer Umgestaltung werden überzeugen lassen können.

Bezahlbarer Wohnraum? – Ja, aber nicht so undurchdacht

Ebenfalls zurückgewiesen wurde der Antrag zum Bauvorhaben Zeppelinstraße. Auch hier konnte der Hinweis des Bürgermeisters, das alles geschehe unter Zeitdruck, um mögliche Fördermittel nicht zu gefährden, die Ausschussmitglieder nicht beeindrucken.

Im Gegenteil: Es sei schlicht eine Zumutung, so die deutliche Mehrheit, auf Basis eines dreiseitigen groben Konzeptpapiers eine Investition von mehr als 6,4 Millionen Euro durchzuwinken. Außerdem seien so zahlreiche Fragen rund um das Vorhaben ungeklärt, dass eine Zustimmung völlig verfrüht sei: Gäbe es alternative Flächen, müsse das in einem ohnehin nicht einfachen sozialen Brennpunkt geschehen, sei nicht eine Ghettoisierung zu befürchten, seien die Bürger dort über das Vorhaben ausreichend informiert und deren Meinung miteinbezogen worden? Und vor allem: Wie könne die Ausführung eines solchen Großvorhabens VOR der Erstellung eines tragfähigen Wohnungsbaukonzepts für die Stadt Limburg stehen?

Ob und wann in der Zeppelinstraße die projektierte Wohnanlage tatsächlich gebaut werden kann, wird der Ausschuss in mindestens einem weiteren Beratungsgang zu behandeln haben.

Sommerpause beendet

Stadtverordnetenversammlung wartet mit Rekord-Tagesordnung auf

archiv-icon-256Nach dem Ende der Schulferien sind mit der heutigen Woche auch die parlamentarischen Sommerferien der Limburger Kommunalpolitik beendet. Und wer sich auf einen schonenden Übergang in die Arbeit dort gefreut hat, sieht sich enttäuscht (oder geschockt?): Die den Stadtverordneten vorgelegten Unterlagen summieren sich auf insgesamt 43 Tagesordnungspunkte. Das dürfte ein Allzeit-Rekord sein.

Anträge der CDU

Die CDU-Fraktion hat vier Anträge eingebracht: Die Realisierung eines Limburger Leichtathletikzentrums (in Eschhofen), den Bau einer weiteren Lahnbrücke (für Fußgänger und Radfahrer), die Prüfung einer geeigneten Verleihstation für E-Bikes sowie die Teilnahme an einem Eruierungsprogramm „Kommunale Kriminalitätsprävention“.

Details finden sich hier.

„Wir schaffen das“

Zitat

Zur Situation der CDU

Im Anschluss an die für die CDU frustrierend schlechten Ergebnisse der Landtagswahlen in Mecklenburg-Vorpommern bin ich gebeten worden, zum Diktum der Kanzlerin („Wir schaffen das“) Stellung zu nehmen. In der Presse ist hiervon nur in verkürzter Form berichtet worden. An dieser Stelle kann ich die vollständige Stellungnahme hinterlegen.

„Auch wir, an der Parteibasis und im engen Austausch mit vielen Bürgern, spüren, dass besonders die Flüchtlingspolitik, die momentan die öffentlichen Debatten bestimmt, von vielen Menschen mit sehr großer Skepsis aufgenommen wird. Die Euphorie der Willkommenskultur, die vor rund einem Jahr beherrschend gewesen ist, ist längst einem realistischeren Blick auf die vielen Herausforderungen und Probleme gewichen. Vor allem der Mutmacher-Satz „Wir schaffen das“ wird zunehmend sehr kritisch hinterfragt. Allmählich setzt sich die Erkenntnis durch, dass die Integration so vieler Menschen – vor allem jener aus völlig anderen Kulturkreisen – eine Mammutaufgabe sein wird, die sich nicht in der Frage der Unterbringung erschöpft, sondern die tatsächliche Eingliederung der Flüchtlinge/Einwanderer in die deutsche Mehrheitsgesellschaft meint. Frau Merkel steht vor der schwierigen Aufgabe, einerseits politisches Rückgrat zu beweisen – andererseits verlangen die Menschen mehr (und neue) Antworten auf die vielen offenen Fragen und ein flexibleres und schnelleres Reagieren in Ausnahmesituationen. Eine Regierung, die nicht handlungsfähig erscheint, verliert massiv an Vertrauen. Als Volkspartei steht die CDU stets mitten in der Gesellschaft. Sie ist schwere Stürme gewohnt, ’sie schafft das‘.“