Zum Ende einer Amtszeit

Kurz vor den (Un-)Ruhestand: Bürgermeister Martin Richard (CDU)

In wenigen Tagen wird die 18-jährige Amtszeit des Limburger Bürgermeisters Martin Richard (CDU) zu Ende gehen. Anlass genug, seine Amtsführung, die zahlreichen Erfolge und das politische Erbe, das er uns Kommunalpolitikern hinterlassen und damit anvertrauen wird, zu würdigen.

Natürlich werde ich dies als Fraktionsvorsitzender auch noch tun. Einstweilen möchte ich aber einen Text „plagiieren“, der von meinem Freund und Stadtverodneten Dr. Stefan Schäfer stammt. Ich unterstelle hier einfach mal, dass er nichts dageben haben wird …

ACHTZEHN SEHR GUTE JAHRE

Am Montag endet in Limburg eine Ära. Martin Richard, Bürgermeister seit 18 Jahren, geht in Ruhestand. Ich bin Martin-Richard-Fan der ersten Stunde, habe ihn in insgesamt drei Wahlkämpfen massiv unterstützt und seine Politik auch als Stadtverordneter mit voller Überzeugung mitgetragen.
Meine ganz und gar parteiische und überhaupt nicht neutrale Bilanz dieser Zeit ist: Die 18 Jahre der Ära Richard waren 18 gute Jahre für Limburg. Das sind meine Argumente:

[1] Martin Richard ist Ehrenmitglied im Verein für deutliche Aussprache. Wer Martin Richard eine Frage stellt, bekommt eine klare Antwort – manchmal vielleicht ein bisschen zu klar, weil undiplomatisch oder sogar ein wenig ruppig.
[2] Martin Richard hängt sein Fähnchen nicht nach dem Wind. Er hat 18 Jahre lang nicht das getan, was gut ankam, sondern das, was er für gut für Limburg hielt.
[3] Martin Richard glaubt zuerst an die private Initiative und erst dann an den Staat. Vom Kloster Bethlehem über die Hallenbäder in Linter und Offheim bis zur Domäne Blumenrod und zur Werkstadt (um nur einige wenige Beispiele zu nennen) hat er sich stets für ein Vorgehen eingesetzt, in dessen Mittelpunkt private Ideen, privates Kapital und vor allem privates Risiko standen. Das sorgte nicht nur für kreative Lösungen, sondern schonte auch den städtischen Haushalt.
[4] Martin Richard ist unglaublich fleißig. Mit ihm hatten wir 18 Jahre lang de facto zwei Bürgermeister zum Preis von einem.
[5] Martin Richard ist bodenständig. Von windigen Investoren ließ er sich deshalb nie blenden. Das hat unserer Stadt viel erspart. Keine Regel ohne Ausnahme: Die Diskussion über die Egenolf-Brücke hat er viel zu lange laufen gelassen.
[6] Martin Richard hatte immer die Zukunft im Blick. Statt Sonntagsreden über Nachhaltigkeit zu halten, hat er langfristig wirksame Investitionen vorangetrieben und gleichzeitig die Schulden der Stadt mal eben halbiert.
[7] Martin Richard hat Humor. Das hilft nicht nur, lange Sitzungen zu überstehen, sondern erleichtert auch die Zusammenarbeit – gerade dann, wenn es darum geht, Parteigrenzen zu überwinden (was ihm 18 Jahre lang mühelos gelungen ist.)

Politiker von diesem Kaliber gibt es nicht so oft, das sehen wir gerade in diesen Zeiten. Wir werden noch lange von dem zehren müssen, was er geleistet hat.“

Ein sehr interessantes Interview kann man hier finden.